Meine Meinung zu Nahrungsergänzung

von | 31.Okt.2020 | Ernährung

Meine Meinung zu Nahrungsergänzung

Nahrungsergänzung ist (nicht nur für mich als Ernährungsberater) ein „schwieriges“ Feld und viel diskutiertes Thema. Dennoch möchte ich in einigen Worten meine Meinung dazu äußern, da es vor allem in der kalten Jahreszeit und bei der Immunabwehr (berechtigterweise) immer wieder Fragen dazu gibt.

Eines möchte ich gleich zu Beginn klar kommunizieren:
DG Ernährungsberatung ist nicht Teil einer Organisation, sondern ist die Abkürzung von Daniela und Giuseppe 😊. Ich bin stolz, dass sich das ein wenig zu einer Marke entwickelt hat, und trotzdem sind es „nur“ die Anfangsbuchstaben zweier Vornamen!
Ich verkaufe keine Nahrungsergänzungsmittel. Ich stehe nicht in Verbindung zu einer Firma in diesem Bereich und bin auch nicht am Verkauf in irgendeiner Weise beteiligt oder profitiere z.B. über Provisionen!

Ich möchte mit diesem Artikel zum Ausdruck bringen, was ich bzgl. Nahrungsergänzung für erwähnenswert halte. Los geht’s:

  1. Nahrungsergänzungsmittel sind keine Wundermittel. Sie helfen dir nicht, wenn du Herausforderungen mit Ess- & Bewegungsgewohnheiten hast!
  2. Der Normalbürger in Deutschland ist ausreichend mit Nährstoffen versorgt.
    Dennoch kaufen zahlreiche Menschen Nahrungsergänzungsmittel. Meiner Meinung nach ist dies vor allem durch Werbebotschaften initiiert und enthält daher viel zu wenig verlässliche Information über diese Produkte. Menschen glauben viel mehr an die gesundheitsförderlichen Wirkungen und unterschätzen mögliche Risiken.
  3. Amtlich geprüfte Sicherheit von Nahrungsergänzungsmitteln gibt es nicht. Solche Produkte werden vor ihrer Markteinführung von Behörden weder auf Wirksamkeit noch auf Sicherheit geprüft (mehr transparente Infos versuchen z.B. die Verbraucherzentralen https://www.klartext-nahrungsergaenzung.de/ zu geben).
  4. Leistungssportler und Sportler im semi-professionellen Bereich haben einen anderen Bedarf auf Grund des unterschiedlichen Energieumsatzes und können nicht mit „Normalbürgern“ verglichen werden. Meine Hinweise beziehen sich auf „normale“ Bürger, die zehntausend Schritte am Tag nicht überschreiten und im Schnitt fünfzigtausend Schritte in der Woche gehen.
  5. Bei Nahrungsergänzungen kommt es auf die Qualität und den Bedarf an
  6. Sprich mit jemandem, der sich auskennt.
    Wenn du dich mit dem Thema beschäftigst und überlegst hier aktiv zu werden, informier dich unabhängig über die entsprechende Ergänzung, denn es kommt nicht selten vor, dass Inhaltsstoffe für den individuellen Bedarf überdosiert sind. Werbeversprechen und Bewertungen, in Internetforen sind keine verlässlichen Quellen. Bitte nicht einfach Mittel im Ausland bestellen!
  7. Basis: Blutwerte messen lassen!
  8. Am Wichtigsten: Such zuerst nach Alternativen!
    Bei einer Nährstoffunterversorgung reicht es oft, die eigenen Gewohnheiten umzustellen. Statt Tabletten, Kapseln, Pulver usw. hilft oft eine „bessere“ Ernährung.

Das ist jetzt vielleicht nicht das, was du lesen wolltest, ist mir aber wirklich wichtig.

Nun zu einigen Ergänzungen, die ich in vielen Fällen und vor anderen für sinnvoll erachte und über die du nachdenken kannst.

Mögliche Nahrungsergänzungen

Omega-3

Bei Omega-3-Fettsäuren handelt es sich meistens um drei Gruppen der mehrfach ungesättigten, essentiellen Fette. Diese sind lebensnotwendig für uns Menschen. Omega-3-Fettsäuren können bei ausreichender Versorgung entzündungshemmend wirken und vor einigen Erkrankungen schützen.

Zwei von drei Formen der Omega-3-Fettsäuren können über fettreichen Fisch wie z.B. Hering und Wildlachs aufgenommen werden (hier haben vor allem Veganer und Vegetarier Herausforderungen). Auch Leinöl und Walnussöl enthalten Omega-3-Fettsäuren, aber „nur“ eine Form, was zu einer nicht optimalen Versorgung führen kann.

Und hier merkst du bereits, dass das Ganze eben nicht so einfach ist, wie es oft dargestellt wird. Ich will hier nicht weiter in die Tiefe gehen, sondern betonen, wie wichtig es ist, sich zu informieren und am Besten mit einer/einem Expertin/Experten zu sprechen.

Omega-3 kann, wie erwähnt, durch tierische Quellen aufgenommen werden. Hierbei ist allerdings zu erwähnen, dass diese oft durch Schadstoffe belastet sind. Wenn du wenig frischen und fettigen Fisch isst, kann über eine gezielte Ergänzung nachgedacht werden

Zur Ergänzung empfehle ich aber nur hochwertige Omega-3-Produkte aus reinem Fischöl.

Vitamin D

Auch Vitamin D ist so ein „Ding“, dass du wahrscheinlich oft irgendwo liest. Vitamin D3 ist das einzige Vitamin, welches unser Körper über die direkte Sonneneinstrahlung auf der Haut selbst bilden kann. Aber im Gegensatz zu allen anderen Vitaminen wird Vitamin D3 nur zu einem geringen Teil (ca.10–20 %) aus der Nahrung aufgenommen.

Auf der einen Seite die Studien, die eine Unterversorgung von Vitamin D in unseren Breitengraden und der Konsequenzen nachweisen, auf der anderen Seite die nachgewiesenen Risiken von direkter Sonneneinstrahlung und das Hautkrebsrisiko. Was also tun? Ein Gang unters Solarium kann hier helfen, ist aber auch nicht jedermanns Sache und nicht uneingeschränkt gesundheitlich empfehlenswert.

Es gibt zwar Lebensmittel, wie Lebertran, Lachs, Sardinen und Eier, die Vitamin D3 enthalten, aber, wie erwähnt, kann es eben nur schwer über Nahrung aufgenommen werden.

Eine Ergänzung mit hochwertigem Vitamin-D ist hier ein einfacher Weg, der Gesundheit „auf die Sprünge“ zu helfen. Je nach Blutwert (ja, du solltest auch diesen messen lassen), lässt sich die Einnahme gut dosieren.

Magnesium

Ein Mangel an Magnesium zeigt sich bei Vielen vor allem durch Muskelkrämpfe, Verspannungen und kalte Hände/Füße. Aber auch schlechter Schlaf bzw. Schlaflosigkeit, Migräne und Stressempfindlichkeit können ein Zeichen für einen Magnesiummangel sein.

Die Sportler unter uns kennen vor allem die Muskelkrämpfe und greifen zu einer Banane oder/und dunkler Schokolade.

Doch den täglichen Bedarf an Magnesium rein durch Ernährung zu decken, ist gar nicht so einfach, wie man denkt. Oftmals deckt eine Banane nur rund ein Zehntel des Bedarfs (und 10 Bananen sind sicher nicht die Lösung;).

Neben Bananen sind magnesiumhaltige Lebensmittel z.B. Obst, wie Brombeeren, Kiwi, Himbeeren, Nüsse & Hülsenfrüchte, wie Mandeln, Erdnüsse, Walnüsse, Cashewkerne, Kidneybohnen, sowie Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Mohn und Kakaopulver.

Es ist auch hier eine Herausforderung, den täglichen Bedarf über die Ernährung zu decken. Eine hochwertige Magnesium-Ergänzung kann daher helfen.

Zink

Meiner Erfahrung nach wissen viele Menschen bereits, dass Zink bei einer angehenden Erkältung und zu einer besseren Abwehr helfen kann.

Die Möglichkeit, dies mit Ernährung auszugleichen, ist meist tierischen Ursprungs, d.h. rotes Fleisch, Fisch, Krustentiere, Eier, Milch und Käse. Kein Wunder also, dass vor allem Vegetarier und Veganer hier oft einen Mangel aufweisen. Es gibt auch pflanzliche Nahrungsmittel wie Nüsse, Getreide und Hülsenfrüchte, die Zink liefern, allerdings in geringeren Mengen und mit erschwerter Verwertbarkeit.

Aus diesem Grund ist eine Ergänzung von Zink eine gute Möglichkeit, um das Immunsystem zu unterstützen.

Vitamin C

Wichtig für das Immunsystem ist auch eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C. Vitamin C trägt zur optimalen Funktion der Haut bei, welche quasi das Schutzschild deines Körpers ist. Das Lebensmittel, an das die meisten hier denken: die Zitrone. Dabei sind Obst- und Gemüsesorten aus der Region wie Brokkoli, Rosenkohl, Spinat, Sanddorn und Hagebutte viel bessere Alternativen als Zitrusfrüchte.

Vitamin C lässt sich durch genügend Obst und Gemüse gut aufnehmen, und man kann sich oftmals teure Präparate sparen. Nimmt man nämlich über längere Zeit hochdosiert Vitamin-C ein, kann dies auch z.B. zu Durchfall führen und das Risiko von Nierensteinen erhöhen.

Auch hier sind Messwerte ratsam.

Fazit

Wie zu Beginn erwähnt: Nahrungsergänzungsmittel sind keine Wundermittel! Lass dich nicht von all der Werbung und Information da draußen täuschen.

Es gibt nicht das eine Lebensmittel oder Superfood, welches die schlechte Ernährung und mangelnde Bewegung (im Freien) entschuldigt und so mir nichts dir nichts das Immunsystem (wieder) aufbaut.

Ein gutes Immunsystem basiert auf einer vital- und ballaststoffreichen Ernährung, d.h. Gemüse und Obst, wenig bis keinen Zucker, keine Fertigprodukte und ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser. Das allerwichtigste an einer gesunden Ernährung ist das gezielte Einsetzen der 3 Makronährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate.

In einigen Fällen kann die Nahrungsergänzung jedoch sinnvoll sein und das Immunsystem z.B. im Winter unterstützen. Es empfiehlt sich aber unbedingt, dazu mit einem unabhängigen Experten zu sprechen, der sich in diesem Bereich auskennt.

Ich bin für dich da.

Photo by Vitalii Pavlyshynets on Unsplash

Kunden

Jahre Erfahrung

Mailingliste

Melden Sie sich zu meinem Ernährungs-Newsletter an und Sie bekommen meine Einblicke, Tipps und Rezepte zu gesunder Ernährung, Bewegung usw., verpackt als Mails, direkt und bequem ins Postfach geliefert, zugreifen. Kein Spam, kein Gequatsche, alles wertvolle Infos direkt von mir!