Das Wechselspiel zwischen Ernährung und psychosozialer Gesundheit

von | 11.Dez.2020 | Gesundheit

Das Wechselspiel zwischen Ernährung und psychosozialer Gesundheit

Was versteht man unter psychosozialer Gesundheit?

Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert psychosoziale Gesundheit als „Zustand des Wohlbefindens“, in dem ein Mensch seine Fähigkeiten ausschöpfen kann, d.h. die normalen Lebensumstände bewältigen, produktiv arbeiten und etwas zur Gemeinschaft beitragen kann. Der Begriff der psychosozialen Gesundheit geht auf den Wissenschaftler Leo Nefiodow zurück, der die „klassischen“ Gesundheitssektoren wie Krankenhäuser, Apotheken und Pflegeeinrichtungen um die Bereiche Wellness, Psychologie, Naturheilverfahren und Ernährung (Biotechnologie) erweiterte.

Seine These: Wer sich gesund ernährt, fühlt sich besser.

Der Einfluss von gesunder Ernährung auf das seelische Wohlbefinden geht aber über den Wohlfühlfaktor hinaus: Ernährungsmedizin ist ein aktiver Bestandteil der psychosozialen Gesundheit.

Gesunde Ernährung und psychosoziale Gesundheit

Die wohl größte Gefahr für die menschliche Gesundheit ist eine ungesunde Ernährung. Denn obwohl in der westlichen Industriegesellschaft das Wissen um die Bedeutung einer gesunden Ernährung so groß ist wie nie zuvor und eigentlich genug hochwertige Lebensmittel zur Verfügung stehen, nehmen ernährungsbedingte Krankheiten wie Übergewicht und Diabetes immer mehr zu.

Auf Befragen antworten zwar vier Fünftel, auf Gesundheit, körperliche Fitness und gesunde Ernährung zu achten. Es besteht aber offensichtlich eine große Diskrepanz zwischen dem Wunsch, sich gesund zu ernähren, und dem tatsächlichen Essverhalten.

Es wird zu viel, falsch bzw. zu süß gegessen. Dabei wird das Essverhalten keineswegs nur vom Hunger bestimmt, sondern um ein komplexes Geschehen, das von sozialen und psychischen Faktoren beeinflusst wird. Beim Essverhalten spielen nämlich auch Traditionen, Gewohnheiten und Erziehung eine große Rolle: Gemeinsam essen schafft Nähe, Wir-Gefühl und stellt soziale Kontakte her.

Entsprechend frustrierend sind oft die Versuche, Menschen zu einer gesunden Ernährung zu motivieren, lässt man dieses Regelwerk außer Acht.

Übergewicht

Eines der verbreitetsten Gesundheitsprobleme ist das Übergewicht: statistischen Erhebungen zufolge sind zwischen 20 und 50% der Deutschen übergewichtig, jeder sechste ist adipös und die Tendenz ist steigend. Kurz- und langfristige Ursachen für die mangelnde Steuerung von Gefühlen wie Hunger, Appetit und Übersättigung können etwa die Überdehnung des Magens sein, oder Hormone wie Insulin und Glucagon bis hin zu Botenstoffen wie Leptin sein.

Laut einer aktuellen Studie von nu3 sind die Effekte der Corona-Einschränkungen auf das Körpergewicht in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereits deutlich fest zu stellen: Innerhalb weniger Wochen haben 24 % der Befragten zugenommen!

Essen ist nicht nur Sättigung, sondern auch Genuss

Hier spielen Regelmechanismen aus frühester Kindheit eine große Rolle, denn Essen ist nicht nur die Befriedigung von Hunger, sondern eben auch Genuss. Und das Essverhalten hat immer auch einen sozialen und emotionalen Bezug. Das heißt, dass unser Essverhalten bereits in frühester Kindheit durch die folgenden Faktoren geprägt wird:

  1. Lernfähigkeit: Durch Ausprobieren gewöhnen wir uns an einen Geschmack und lernen ihn zu lieben
  2. Soziale Komponente: Eltern, Geschwister oder Gleichaltrige, bei denen Speisen oder Getränke Anerkennung oder Missachtung finden
  3. Physiologische Konsequenzen der Nahrungsaufnahme verändern Erwartungen und damit auch Präferenzen oder Aversionen gegen bestimmte Nahrungsmittel und Geschmäcker

Die Verbindung zwischen dem Essverhalten und dem psychischen Befinden sind also sehr eng; Menschen essen auch zur Entspannung, zur Belohnung und zum Trost.

Problematisch wird es erst, wenn Menschen, etwa um sich zu trösten, nur noch über die Handlungsalternative Essen verfügen. Dann ist eine übersteigerte Nahrungsaufnahme und Übergewicht vorprogrammiert.

Essen und Stress

Gerade im Zusammenhang zwischen Stress und Nahrungsaufnahme sind die Zusammenhänge besonders komplex. Zu den normalen physiologischen Reaktionen gehört eine Drosselung aller mit der Verdauung und Nahrungsaufnahme zusammengehörenden Prozesse.

Aufgrund frühkindlicher Prägung reagieren viele Menschen genau umgekehrt – sie verspüren in Stresssituationen vermehrt Appetit und essen mehr, was wiederum Übergewicht zur Folge hat.

Hier hemmt der Stress die kognitive Kontrolle des Essverhaltens. Dies gilt besonders für sog. „gezügelte“ Esser, also Menschen, die versuchen, ihr Gewicht zu halten oder wenigstens nicht zuzunehmen. In Belastungssituationen kommt es dann zum Kontrollverlust und übermäßigem Essen.

Prävention

Ein Schlüssel für eine gesunde Ernährung und gegen Krankheiten wie Übergewicht und Diabetes liegt in der Prävention, am besten bereits im Kindesalter. In dieser Phase werden nämlich Geschmacksvorlieben und damit das spätere Ess- und Konsumverhalten geprägt. Denn Kinder lernen zu essen und zu mögen, was sie kennen und was häufig verfügbar ist.

Wurde dies im Kindesalter versäumt, ist es von ausschlaggebender Bedeutung, im Erwachsenenalter die natürliche Wahrnehmung von Hunger und Sättigung wiederherzustellen und im Alltag wieder mehr auf Instinkte und die physiologische Regulation zu vertrauen. Schon durch solch einfache, aber wiederholte Signale kann, möglicherweise ein wesentlicher Grundstein für die Vermeidung von Übergewicht und Diabetes gelegt werden. Auch wenn dies in der Praxis schwerfällt, kann eine Ernährungsumstellung den Betroffenen helfen. Neben gesunder Ernährung wie Obst, Gemüse, Salate, Vollkornprodukte, mageres Fleisch und vorzugsweise Fisch, sind weitere Faktoren wie der Zeitpunkt der Mahlzeiten, die Zubereitungsweise, die Zusammenstellung der Zutaten und nicht zuletzt die Art und Weise, wie das Essen angerichtet ist und verzehrt wird.

Fazit

Der Einfluss gesunder Ernährung geht über die Abwesenheit von Krankheiten hinaus. Wer sich gesund ernährt, fühlt sich besser, erhöht sein Selbstwertgefühl und entwickelt ein positives Verhältnis zum eigenen Körper.

Oftmals ist es sehr schwer, diese Verhaltensweise selbst zu erkennen bzw. erst dann, wenn es körperlich sichtbar ist und unangenehm wird. Dazu kommt das fehlende Wissen über die richtigen Wege aus dieser Situation. Diese können eigentlich nur individuell und abhängig von der persönlichen Situation sein.

Genau bei solchen Herausforderungen ist ein professioneller Partner der effektivste Weg – geballtes Wissen, individuelle Planung und konstante Nachverfolgung und Betreuung!

Wenn du hierzu Fragen hast oder schon bereit bist, das Thema wirklich anzugehen: Komm jederzeit auf mich zu!

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